Seekrank auf Kreuzfahrt: Diese Tipps helfen wirklich

Übelkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme: Seekrankheit kann jede Kreuzfahrt trüben. Doch mit den richtigen Massnahmen bleibt die Reise erträglich.

Wer sich auf hoher See plötzlich unwohl fühlt, leidet meist an Seekrankheit – ein Phänomen, das selbst erfahrene Reisende treffen kann. Die gute Nachricht: Wer vorbereitet ist, kann die Symptome lindern oder ganz vermeiden.

Wenn das Gleichgewicht aus dem Takt gerät

Seekrankheit entsteht, wenn das Gehirn widersprüchliche Signale vom Gleichgewichtssinn, den Augen und der Muskulatur erhält. Das Innenohr registriert Bewegung, während die Augen bei ruhigem Blick in der Kabine Stillstand vermitteln – das irritiert das zentrale Nervensystem.

«Die klassische Seekrankheit beginnt mit leichtem Unwohlsein, steigert sich zu Übelkeit und kann im Extremfall zu Erbrechen führen», erklärt ein Mediziner der Deutschen Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin (DGRM). Besonders bei starkem Seegang oder auf kleineren Schiffen sind Betroffene gefährdet.

Diese Menschen trifft es häufiger

Kinder, Schwangere und Menschen mit empfindlichem Gleichgewichtssinn gelten als besonders anfällig. Auch psychologische Faktoren spielen eine Rolle: Wer sich im Vorfeld intensiv mit der Angst vor Seekrankheit beschäftigt, erlebt sie oft intensiver.

Auf modernen Kreuzfahrtschiffen ist das Risiko zwar reduziert – dank Stabilisatoren, grosser Schiffsmasse und ruhigerer See auf vielen Routen. Dennoch melden sich die Symptome vor allem in den ersten Tagen einer Reise immer wieder.

Was an Bord wirklich hilft

Experten raten, möglichst mittschiffs und auf einer tieferen Etage zu buchen – dort schwankt das Schiff am wenigsten. Bei ersten Anzeichen von Übelkeit hilft ein Gang an die frische Luft. «Den Horizont fixieren kann das Gleichgewichtsgefühl stabilisieren», so der Reisetipp eines langjährigen Kreuzfahrtkapitäns.

Auch sanfte Mittel wie Ingwer – als Tee, Kapsel oder Bonbon – gelten als hilfreich. Akupressurbänder am Handgelenk, die auf einen bestimmten Punkt drücken, werden ebenfalls oft eingesetzt. In Apotheken sind verschiedene rezeptfreie Medikamente erhältlich, die vorbeugend oder im Akutfall wirken. Wichtig ist die Rücksprache mit medizinischem Personal, insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen.

Was vermieden werden sollte

Fettige Speisen, Alkohol und ausgiebiges Lesen in der Kabine können die Symptome verstärken. Ebenso kontraproduktiv ist es, sich dauerhaft hinzulegen. Stattdessen hilft moderate Bewegung an Deck – etwa ein Spaziergang oder leichtes Stretching.

Wer an Bord starke Beschwerden hat, kann sich an das medizinische Team wenden. Viele Schiffe verfügen über gut ausgestattete Bordambulanzen, die im Notfall helfen.

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